Wehrkirche Weißenborn
Der befestigte Kirchhof von Weißenborn gehört zu den selten erhaltenen Beispielen mittelalterlicher Kirchhofsburgen des Mittelgebirgsraumes. Bei der Anlage vermutlich im 12. und 13. Jahrhundert, hat man einen steil über dem Altdorf von Weißenborn aufragenden Bergsporn genutzt. Die Seiten zur Hochfläche mussten dagegen durch aufwendige Befestigungswerke geschützt werden. Auffälligste und hauptsächliche Schutzanlage ist die in größeren Abschnitten erhaltene, einst weiter um die Kirche reichende Ringmauer von rund 6 m Höhe. Sie besteht aus örtlichem Muschelkalk. Die an der Innenseite erkennbaren Balkenlöcher stammen von einem zimmermannsmäßig angebauten hölzernen Wehrgang. Der Ringmauer ist außen ein Wehrgraben vorgelagert, davor befindet sich ein Erdwall. Mit einem Abstand von rund 20 m verläuft außen davor eine weitere Befestigungslinie in Gestalt eines Doppelwalles mit Graben. Im Wald kann zudem ein flacher Bodenwall als Rest einer äußersten Befestigungslinie erkannt werden.
Diese aufwendigen Befestigungswerke verdeutlichen, dass der Kirchhof zum Schutz der Bevölkerung von Weißenborn fast burgartig ausgebaut war. Auch der Kirchturm ist, wie der Burgfried einer Burg, massiv und wehrhaft errichtet worden. Vermutlich stammt er aus der Zeit um 1400.
Das Kirchenschiff ist dagegen erst 1738/39 nach Abbruch des Vorgängerbaus errichtet.
Der Grund für die auffällige Wehranlage ist vermutlich in der ehemaligen Grenzlage Weißenborns zu sehen.
Der Ort lag am Rande des welfischen Herrschaftsgebietes, unmittelbar an der Grenze zum mainzischen Eichsfeld. Es ergaben sich wiederholt Streitigkeiten und Überfälle. Letzt Kampfhandlungen um die Kirchhofsburg fanden im Dreißigjährigen Krieg statt.
Die Anlage verfiel seitdem. Teile der Ringmauer wurden als Steinbruch benutzt oder stürzten zusammen. Die Wälle und Gräben wurden auf längeren Strecken eingeebnet.
1996 gelang nach jahrelangen Bemühungen die Restaurierung und Sicherung der letzten Reste. Ev. Landeskirche (Amt für Bau und Kunstpflege Einbeck), Kirchengemeinde, Realgemeinde, Gemeinde Gleichen, Dorferneuerung wirkten zusammen und ermöglichten gemeinsam mit der Denkmalpflege des LK Göttingen die statische und bauliche Sicherung der Ringmauer, sowie Freilegungen, Ausräumungen des Grabens und die archäoligisch – baugeschichtlichen Untersuchungen.
Quelle: LK Göttingen - Denkmalpflege
Neue Glocken von 1957 & 1970
Altar vor Renovierung ca. 1960
alte Schule als Winterkirche 1960
Wehrmauer ca 12.- 13. Jahrhundert
Kanzel heute
Kanzel damals
Taufstein
Altar 1960
Orgel
Wir bedanken uns bei allen Unterstützern und Sponsoren für die gute Zusammenarbeit.